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Koreanische Esskultur

Wussten Sie, dass es in Korea als unhöflich gilt, die Essensschüssel in die Hand zu nehmen und daraus zu essen?

Die koreanische Esskultur ist tief verwurzelt in Tradition, Gemeinschaft und Gesundheit. Sie basiert auf frischen, saisonalen Zutaten und legt großen Wert auf die Harmonie von Geschmack, Farbe und Textur. Hier sind die zentralen Aspekte:

1. Balance und Harmonie
  • Koreanische Gerichte folgen dem Prinzip der Harmonie zwischen den fünf Geschmacksrichtungen: süß, salzig, sauer, bitter und scharf.
  • Auch visuell wird Balance angestrebt: Die Zutaten sollten fünf Farben repräsentieren (rot, weiß, schwarz, grün und gelb).
2. Banchan (Beilagen)
  • Bei einer Mahlzeit stehen zahlreiche Beilagen (Banchan) auf dem Tisch, die geteilt werden. Klassiker sind Kimchi, eingelegtes Gemüse und gebratener Tofu.
  • Diese Vielfalt sorgt für Abwechslung und ergänzt das Hauptgericht.
3. Reis als Basis
  • Reis ist das Herzstück der meisten Mahlzeiten und wird von Suppen, Eintöpfen und Beilagen begleitet.
  • Neben weißem Reis werden auch Mischungen mit Gerste, Bohnen oder roten Bohnen gerne zubereitet.
4. Suppe als essenzielle Beilage
  • Eine Suppe (Guk) oder ein Eintopf (Jjigae) gehört zu jeder Mahlzeit. Sie ist nicht nur eine Ergänzung, sondern ein zentraler Bestandteil, der die Mahlzeit abrundet.
  • Beliebte Suppenarten sind Seolleongtang (Rindfleischsuppe), Doenjang-guk (Sojabohnensuppe) und Kimchi-Jjigae (Kimchi-Eintopf).
5. Fermentierte Lebensmittel
  • Fermentation ist essenziell, z. B. bei Kimchi, Doenjang (Sojabohnenpaste) und Gochujang (Chilipaste). Diese sorgen für komplexe Geschmacksprofile und fördern die Gesundheit.
6. Gemeinschaft und Teilen
  • Koreanische Mahlzeiten werden traditionell in der Gemeinschaft eingenommen. Die Gerichte stehen in der Mitte des Tisches, sodass alle von allem probieren können.
7. Gesundheitsfokus
  • Die Esskultur ist stark von der Überzeugung geprägt, dass Nahrung Medizin ist („Essen heilt den Körper“). Viel Gemüse, fermentierte Lebensmittel und wenig Fett sind typisch.
  • Kräuter und Heilpflanzen, wie Ginseng, spielen eine wichtige Rolle.
8. Saisonale und regionale Einflüsse
  • Je nach Region gibt es unterschiedliche Spezialitäten: Im Süden ist das Essen oft schärfer, während im Norden mildere Gerichte wie Naengmyeon (kalte Nudeln) bevorzugt werden.
  • Saisonale Zutaten werden kreativ genutzt – z. B. wärmende Suppen im Winter oder leichte, kühlende Gerichte im Sommer.
9. Essstäbchen und Schalenkultur
  • Koreaner essen mit Metall-Essstäbchen und Löffeln. Reis, Suppe und Beilagen werden oft in separaten Schalen serviert.
  • Anders als in vielen asiatischen Ländern ist es unhöflich, Schüsseln während des Essens in die Hand zu nehmen.

Die koreanische Esskultur kombiniert Tradition und Moderne. Gerichte wie Kimchi, Bulgogi, Bibimbap und Kimbap erfreuen sich weltweit großer Beliebtheit. Dabei steht die Harmonie zwischen Geschmack, Gesundheit und Gemeinschaft immer im Mittelpunkt.